Ist die Beratung kostenlos?

Wie ist die gesetzliche Regelung für eine Pflegeberatung?

Alle Versicherten, die Pflegeleistungen von der Pflegeversicherung (private und gesetzliche Krankenversicherungen) erhalten, haben einen gesetzlichen Anspruch auf kostenlose Pflegeberatung. Das gleiche gilt auch für Versicherte, die zwar noch keine Pflegeleistungen erhalten, aber diese beantragt haben.

 

Welche Themen können bei der Pflegeberatung besprochen werden

Der Gesetzgeber gibt im § 7a SGB XI vor, welche Leistungen über eine Pflegeberatung abgedeckt werden sollen, wie z.B. das Erstellen und Umsetzen eines Versorgungsplanes für den Pflegebedürftigen usw. Trotzdem können Sie aber alles was Ihnen rund um das Thema Pflege auf der Seele brennt, ansprechen.

 

Hier einige Beispiele:

  • Ermittlung des Pflegebedarfs und wie dieser umgesetzt wird
  • Informationen zur häuslichen Krankenpflege
  • Alles Wissenswerte über barrierefreie Wohnungen und welche Zuschüsse Sie für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen erhalten
  • Zuschüsse und Kostenübernahmen
  • Kann zu Hause gepflegt werden oder muss ein Pflegeheim in Betracht gezogen werden und welche Kosten kommen dann auf die Angehörigen zu
  • Informationen, wie pflegende Angehörige versichert sind
  • Erfassung der benötigten Hilfsmittel wie Pflegebett, Pflegehilfsmittel, Hausnotruf, Kompressionsstrümpfe, Rollstühle oder Elektromobile
  • Wie können pflegende Angehörige entlastet werden

 

Wer bietet Pflegeberatung an

Bei den nachfolgend aufgeführten Stellen erhalten Sie Pflegeberatungen.

 

ACHTUNG: Nicht bei jedem Beratungsdienst ist die Beratung kostenlos. Zum Beispiel bei privaten Pflegeberatern oder Internet-Beratungsstellen sollten Sie sich vor Inanspruchnahme der Beratung nach den Kosten erkundigen.

  • Private und gesetzliche Krankenkassen. Erste Anlaufstelle für ein Beratungsgespräch sollten die Krankenkassen/Pflegekassen sein. Stellen Sie einen ersten persönlichen Kontakt mit Ihrer Krankenkasse her. Es schadet nie zu wissen, wer der persönliche Ansprechpartner bei der Kasse ist.
  • Pflegeberatungen, die für Krankenkassen arbeiten und von der Kasse auch bezahlt werden.
  • Pflegestützpunkte
  • Bürgertelefon des Bundesministeriums für Gesundheit
  • Ambulante Pflegedienste und Pflegeheime
  • Kommunale Senioren- und Pflegeberatungen
  • Kirchliche Institutionen und Wohlfahrtsverbände
  • Sozialdienste von Krankenhäusern oder Reha-Einrichtungen
  • Selbsthilfegruppen
  • Private Pflegeberater. Viele private Pflegeberater haben sich auf die Durchsetzung eines Pflegegrades spezialisiert.
  • Internet-Beratungsstellen

 

Wo finden die Beratungsgespräche statt

Hier wird meist auf die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen und der Pflegenden Rücksicht genommen. Deshalb können die Beratungen wie folgt durchgeführt werden:

  • In der Beratungsstelle.
    Wenn Sie sich für eine Beratungsstelle in Ihrem näheren Umkreis entschieden haben, kann die Beratung direkt in der Beratungsstelle durchgeführt werden.
  • Bei Ihnen zu Hause.
    Nicht jeder hat die Möglichkeit, persönlich die Beratungsstelle aufzusuchen. Gute Beratungsstellen bieten deshalb einen Beratungsbesuch bei Ihnen zu Hause an. Beratungsbesuche zu Hause haben den Vorteil, dass der Berater sich schon einen ersten Überblick über die häusliche Situation machen und Empfehlungen für eine behindertengerechte Wohnraumanpassung geben kann
  • Manche Fragen können kurz und knapp am Telefon geklärt werden.
    Vor allem, wenn bereits eine umfassende Beratung stattgefunden hatte und nur noch ergänzende Beratung nötig ist.
  • Im Internet.
    Mittlerweile gibt es Online-Beratungsstellen oder Internet-Beratungsstellen. Fragen Sie bitte nach, ob Ihnen für die Beratung Kosten entstehen

 

Ist das Beratungsgespräch freiwillig

  • Die Pflegeberatung ist für alle freiwillig, die bereits einen Pflegegrad haben oder beantragt haben und nicht nur Pflegegeld sondern auch Sachleistungen beziehen.
  • Wer nur Pflegegeld bezieht, muss regelmäßig eine Pflicht-Pflegeberatung nachweisen.

 

Worauf sollte bei einer Beratung geachtet werden

  1. Es sollte die Möglichkeit bestehen, dass die Beratung bei Ihnen zu Hause durchgeführt wird.
  2. Die Beratung und der Hilfeplan müssen individuell auf den Patienten zugeschnitten sein.
  3. Sie sollten auch zusätzlich telefonische Informationen und Beratung erhalten.
  4. Die Beratung sollte unabhängig und neutral durchgeführt werden

 

In der Regel erhalten Sie die Informationen die Sie benötigen kostenlos (Krankenkasse, Pflegestützpunkte, Pflegedienste usw.). Fragen Sie trotzdem nach, ob Ihnen für die Beratung Kosten entstehen (z.B. bei privaten Pflegeberatern).